Wegleitung zum Korczak-Preis
Artikel 1
Der „Janusz Korczak-Preis zum Gedenken an Prof. Vladimir Halpérin“ ehrt gleichzeitig Ideen und Werk des grossen Pädagogen Janusz Korczak (1878-1942) zugunsten der Kindheit und das Engagement von Vladimir Halpérin (1921-1995), der ihre Verbreitung und Ausstrahlung nicht nur in Genf und in der Schweiz, sondern auch international gefördert hat.
Artikel 2
Der Preis von CHF 1’000 wird seit 1996 und für mindestens zehn Jahre jährlich an einen oder mehrere Schüler/-innen der Abschlussklassen des „Collège de Genève“, der „Ecole supérieure de commerce“, der „Ecole de culture générale“ oder der Privatschulen AGEP als Anerkennung für eine Einzel- oder Gemeinschaftsarbeit mit Bezug zu einem der folgenden Themen:
Artikel 3
Die Rechte des Kindes (in unserer Gesellschaft oder anderswo): Ihre Geschichte, ihre Prinzipien, die Probleme und Schwierigkeiten ihrer Durchsetzung sowie ihre Zukunftspespektiven. Das „Kind“ wird hier im Sinne der Internationalen Kinderrechtskonvention vom 20. November 1989 als „jedes menschliche Lebewesen unter achtzehn Jahren mit der Ausnahme einer früher erreichten Volljährigkeit gemäss geltender Rechtslage“ verstanden.
Achtung des Kindes: Wo beginnen? Wie können Kinder von ihren Eltern oder Lehrpersonen als wirkliche Partner und nicht als Objekte wahrgenommen werden – von der Familie zur Schule?
Schulzeitung: Bedeutung, Konzept und Realisierung eines Kommunikationsmediums in einer Schulgemeinschaft.
Bücher sprechen zu Kindern: Haben Bücher in der Welt der Kinder einen Platz? Welchen und in welcher Form, mit welchem Inhalt?
Artikel 4
Unabhängig von der Themenwahl haben Preiskandidat/-innen die Möglichkeit entsprechend ihrer Phantasie eine Darstellungsform zu wählen. Unter anderem sind möglich:
a) Eine theoretische Reflexion in Form einer Abhandlung;
b) ein konkretes Projekt im Handlungsfeld (zum Beispiel die Redaktion einer Klassen- oder Schulzeitung oder die Organisation eines Anlasses – auch ausserhalb der Schule – zur Verdeutlichung der Rolle der Kinder in der Gesellschaft). Ein schriftlicher Bericht erläutert die Ziele, das Vorgehen und die Ergebnisse des Projekts;
c) ein redigierter Text (eventuell illustriert) für Kinder in Form einer Erzählung, eines Romans, eines Comics oder einer Informationsbroschüre usw. Wird diese Form gewählt, muss nicht eines der erwähnten Themen behandelt werden, vielmehr geht es um die Qualität von Text (und Illustration), um deren Zugänglichkeit für Kinder sowie um die menschlichen und künstlerischen Werte der vermittelten Botschaft.
Artikel 5
Die Arbeiten – mit Schreibmaschine oder PC geschrieben – müssen spätestens Ende April bei der Schweizerischen Korczak-Gesellschaft eingereicht werden. Eine Jury bestehend aus mindestens fünf Personen, von denen vier durch die Korczak-Gesellschaft und eine vom Bildungsdepartement des Kantons Genf bestimmt werden, teilt der Leitung der betroffenen Schule den oder die Namen der ausgezeichneten Kandidat/-innen rechtzeitig mit, so dass die Preise anlässlich der jährlichen Promotionsfeier verliehen werden können. Die Jury behält sich vor, die Preise unter mehreren Arbeiten gleicher Qualität aufzuteilen, die ausgezeichneten Arbeiten zu veröffentlichen sowie auf die Vergabe des Preises zu verzichten, falls keine preiswürdige Arbeit eingereicht worden ist.
Artikel 6
Schüler/-innen, welche sich an der Preisausschreibung beteiligen möchten, erhalten das Reglement von der Schule und geben ihre Zustimmung zu den darin enthaltenen Bedingungen mit ihrer Unterschrift.
Artikel 7
Die Schweizerische Korczak-Gesellschaft steht Kandidat/-innen, welche Leben und Werk des Pädagogen dokumentieren wollen, für Recherchen zur Verfügung.